Wenn Du als Unternehmer*in alles selbst machen willst, wirst Du irgendwann an Deine Grenzen stoßen. Vielleicht kennst Du das: Du kümmerst Dich um Vertrieb, Buchhaltung, Kundenservice, Social Media – und am Ende des Tages bleibt keine Zeit für strategisches Wachstum.
Genau hier kommt das Thema Delegieren lernen ins Spiel.
Delegieren bedeutet nicht Kontrollverlust, sondern Vertrauen und Fokus. Du gibst Aufgaben gezielt ab, damit Du Dich auf das konzentrieren kannst, was wirklich zählt: Dein Unternehmen voranzubringen.
1. Warum Delegieren so schwerfällt
Viele Selbstständige und Unternehmer*innen zögern, Aufgaben abzugeben. Die häufigsten Gründe:
„Es geht schneller, wenn ich es selbst mache.“
„Ich vertraue niemandem so sehr wie mir.“
„Ich kann mir keine Hilfe leisten.“
„Ich verliere die Kontrolle.“
Doch diese Denkweise kostet Dich auf Dauer nicht nur Zeit, sondern auch Energie, Motivation und Wachstumspotenzial.
2. Die richtige Einstellung: Vom Macher zum Manager
Du bist nicht mehr nur ausführend tätig, sondern führend. Dieser Perspektivwechsel ist der Schlüssel. Anstatt alles selbst zu erledigen, solltest Du Prozesse schaffen und Menschen finden, die Dich ergänzen.
Dein Ziel: Du willst nicht mehr ständig im Unternehmen arbeiten, sondern am Unternehmen.
3. Was solltest Du delegieren?
Nicht jede Aufgabe ist delegierbar – aber sehr viele. Ein guter Anfang ist die 70-Prozent-Regel: Wenn jemand eine Aufgabe zu 70?% so gut erledigen kann wie Du, lohnt sich das Delegieren. Der Feinschliff kommt mit der Zeit.
Typische Aufgaben zum Delegieren:
Buchhaltung und Steuer
Grafikdesign oder Webentwicklung
Social-Media-Management
Kundensupport
Terminplanung
Recherchen
Frage Dich regelmäßig: Muss ich das wirklich tun?
4. Die richtige Person finden
Ob Freelancer, Virtuelle Assistenz oder festes Teammitglied – wichtig ist, dass Du die richtige Unterstützung findest. Dabei helfen Dir klare Briefings, ein strukturierter Onboarding-Prozess und regelmäßige Feedback-Gespräche.
Nutze Plattformen wie:
Fiverr oder Upwork für einzelne Aufgaben
Malt oder Freelancer.de für langfristige Projekte
Virtuelle Assistenz-Agenturen für administrative Hilfe
Wichtig: Lieber einmal mehr in eine gute Zusammenarbeit investieren als ständig Aufgaben neu vergeben.
5. Klar kommunizieren – so klappt das Delegieren
Delegieren ist kein „Mach mal“-Befehl. Du brauchst eine saubere Kommunikation:
Was soll gemacht werden?
Warum ist es wichtig?
Bis wann ist es fällig?
Was ist das gewünschte Ergebnis?
Welche Tools oder Vorlagen gibt es?
Je klarer Du formulierst, desto besser werden die Resultate. Vermeide es, Aufgaben vage oder halbherzig abzugeben.
6. Kontrolle ohne Mikromanagement
Du sollst delegieren, nicht diktieren. Mikromanagement nimmt Deinem Gegenüber die Motivation und Dir die Entlastung. Setze stattdessen auf:
Vertrauen: Gib Raum zur Umsetzung
Feedback: Regelmäßige Rücksprachen einplanen
Tools: Nutze Projektmanagement-Tools wie Trello, Asana oder Notion
So bleibst Du auf dem Laufenden, ohne permanent zu kontrollieren.
7. Delegieren als Teil Deiner Unternehmensstrategie
Wenn Du langfristig wachsen willst, musst Du Dir ein Team aufbauen – egal ob fest oder flexibel. Delegieren ist also kein „Luxus“, sondern eine unternehmerische Notwendigkeit.
Je früher Du damit beginnst, desto schneller kannst Du Dein Unternehmen skalieren – und gleichzeitig Deine Work-Life-Balance verbessern.
Fazit: Delegieren ist der Schlüssel zu mehr Leichtigkeit
Delegieren lernen heißt, Verantwortung abzugeben, ohne die Kontrolle zu verlieren. Du wirst nicht nur produktiver, sondern auch freier – und machst den entscheidenden Schritt vom Selbstständigen zum echten Unternehmer.
Nutze Dein Potenzial, indem Du Aufgaben dort abgibst, wo andere besser, schneller oder günstiger arbeiten können. Du wirst sehen: Der Schritt kostet anfangs Überwindung, bringt Dir aber mehr Zeit, Klarheit und Erfolg.